(CIS-intern) – Von Horst Schinzel – Dass Steven Spielbergs viel gerühmtem Film „Schindlers Liste“ aus dem Jahre 1993 ein zuvor mit Vorabdruck im „Stern“ veröffentlichter Roman zugrunde lag, ist auch dem kulturbeflissenen Zeitgenossen kaum bekannt. Zu diesem Vorabdruck hatte der in Uetersen (Kreis Pinneberg) lebende Maler und Grafiker Erhard Göttlicher einen Illustrationszyklus beigesteuert, der fünfzehn Schlüsselszenen dieses Buches dramatisch umsetzt.
Foto: Wikimedia – CC – Wusel007
Erstmals seit vielen Jahren werden diese Arbeiten ab 25. Februar im „Jüdischen Museum“ in der Rendsburger Prinzessinstraße gezeigt. Daneben sind dreißig weitere Werke des Künstlers zu sehen. Die thematisieren die NS-Herrschaft, den 2. Weltkrieg und den Holocaust. Darunter erstmals seit dreißig Jahren Illustrationen zu Werken des 1938 in der Emigration in Paris von einem bei einem Gewittersturm umstürzenden Baum erschlagenen Schriftstellers Ödön von Horvath.
Erhard Göttlicher (70) ist Mitglied der Künstlervereinigung „Norddeutsche Realisten“. Er hat in Wiesbaden, Kopenhagen, Bielefeld und Hamburg studiert. Er war an der Fachhochschule Hamburg Dozent und ab 1980 Professor. Als Stipendiat war er Gast in der Villa Massimo und auf Kuba. Sein Werk war in 160 Einzelausstellungen und als Teilnehmer an weiteren 450 Schauen in 39 Ländern zu sehen. Dauerhaft sind seine Arbeiten in rund dreißig Museen zu sehen. Politisch hat sich Göttlicher bei den „Grünen“ engagiert, für die er 2013 – freilich erfolglos – für die Stadtvertretung kandidierte.