Alle wollen Mobilfunk – aber keiner will Antennen ???

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RDRedakteur
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antenne(CIS-intern) – Das ist schon so eine Geschichte für sich. Viele, viele Mitbürger wollen ihr Handy, iPhone oder was auch immer überall stets benutzen können. Geht es aber um den Aufbau von den nun mal dazugehörigen Antennen, ziehen die Gegner dieser Antennen gleich ihr Handy aus der Tasche und rufen erst mal alle Bekannten zusammen, damit man dagegen angehen kann. Ähnlich ist es mit der Energiewende. Wollen fast alle, aber doch bitte nicht bei mir. Die Mühlen, die Hochspannungsmasten usw..

Klar, alles hat auch Nachteile und man muß Kompromisse schaffen. Da sind dann immer beide Seiten gefragt, Befürworter und Gegner. Leider klappt das auch nicht immer so. Für die Gegner von den Mobilfunkantennen haben wir hier ein neues Urteil, das sie sicherlich ein wenig erfreuen wird:

Foto: Mobilfunkantenne: Zustimmung aller Wohnungseigentümer nötig. Foto: dpp

Inwieweit eine Mobilfunksendeanlage auf dem Dach eines Wohnhauses den Bewohnern schadet, ist nach wie vor umstritten. Eine solche Anlage bringt dem Hauseigentümer einiges an Geld ein. Die Befürworter verweisen auf die Einhaltung der Grenzwerte für elektromagnetische Strahlung. Nach Ansicht einiger Gegner berücksichtigen jedoch die Grenzwerte nicht so sehr die Langzeitauswirkungen der Strahlung in einer gewissen Entfernung, sondern eher die Frage, ab wann man sich beim Anfassen der Anlage die Finger verbrennt.

Für besonders intensiven Streit sorgt dies bei Wohnungseigentümergemeinschaften. Denn hier haben viele mitzureden. Der Fall: Die Eigentümerversammlung einer Wohnanlage hatte per Mehrheitsbeschluss entschieden, dass man auf dem Dach des Fahrstuhlschachtes eine Mobilfunkanlage installieren würde. Eine Wohnungseigentümerin hielt diesen Beschluss für unwirksam. Sie war der Meinung, dass hier einer der Fälle vorlag, in denen die Zustimmung aller Eigentümer erforderlich ist. Das Urteil: Nach Mitteilung der D.A.S. Rechtsschutzversicherung entschied der Bundesgerichtshof wie auch beide Vorinstanzen, dass alle Eigentümer hätten zustimmen müssen.

Durch den bekannten wissenschaftlichen Streit um die Grenzwerte sei eine Verringerung des Miet- und Verkaufswertes der Wohnungen denkbar, wenn sich darüber eine solche Anlage befände. Eine derartige Beeinträchtigung müsse ein Wohnungseigentümer nicht zustimmungslos hinnehmen. Eine gesetzliche Regelung, nach der Grundstückseigentümer Einwirkungen u.a. auch durch Strahlung hinzunehmen haben, wenn die Grenzwerte eingehalten werden (§ 906 Abs. 1 BGB), betreffe allenfalls die Nachbarhäuser. Hier ginge es aber um bauliche Veränderungen am Gemeinschaftseigentum der Wohnanlage. (BGH-Urteil vom 24.01.2014, Az. V ZR 48/13) (dpp)

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